Terra Preta Bokashi ist eine erstaunliche Bodenverbesserungsmethode, die die Ernteerträge in tropischen Böden um bis zu 400% steigern kann. Tatsächlich stammt diese bemerkenswerte Technik aus dem Amazonasgebiet, wo sie zwischen 450 v. Chr. und 950 n. Chr. von indigenen Völkern entwickelt wurde.
In meiner langjährigen Gartenpraxis habe ich die aussergewöhnlichen Eigenschaften dieser schwarzen Erde selbst erlebt. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass ein einziger Hektar mit Terra Preta Bokashi bis zu 250 Tonnen Kohlenstoff speichern kann. Wir werden in diesem Leitfaden gemeinsam erkunden, wie Sie Terra Preta selbst mit Bokashi herstellen können und warum diese Kombination so effektiv für Ihren Garten ist.
Was ist Terra Preta Bokashi?
Die schwarze, fruchtbare Erde des Amazonas und die traditionelle japanische Fermentationsmethode bilden zusammen eine besonders wirksame Kombination für jeden Garten. Bevor wir jedoch verstehen, warum Terra Preta Bokashi in der modernen Gartenpraxis immer mehr Anhänger findet, sollten wir zunächst die einzelnen Komponenten betrachten. Hier geht es zum Shop: https://www.em-schweiz.ch/bokashi
Die Herkunft der schwarzen Erde
“Terra Preta” bedeutet auf Portugiesisch buchstäblich “schwarze Erde” und hat ihren Ursprung im Amazonasbecken. Diese aussergewöhnlich fruchtbare Bodenart wurde von indigenen Völkern zwischen 450 v. Chr. und 950 n. Chr. entwickelt. Die dunkle Färbung verdankt Terra Preta ihrem hohen Anteil an verwitterter Holzkohle, die mit Knochen, zerbrochener Keramik, Kompost und Dünger vermischt wurde.
Was Terra Preta besonders macht: Die Holzkohle bleibt über Jahrtausende im Boden stabil und bindet dabei Mineralien und Nährstoffe. Im Vergleich zu gewöhnlichen Amazonasböden enthält Terra Preta zehnmal mehr Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan und Zink. Darüber hinaus kann sie auf beeindruckende Weise Wasser und Nährstoffe speichern, wodurch die Auswaschung durch Regen oder Überschwemmungen verhindert wird.
Bemerkenswert ist auch, dass Terra Preta sich angeblich selbst mit einer Rate von etwa einem Zentimeter pro Jahr regenerieren kann. Diese Eigenschaft macht sie für nachhaltige Landwirtschaft besonders wertvoll. Mehr zu diesem Thema unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta
Was ist Bokashi und wie funktioniert es?
Bokashi stammt aus Japan und bedeutet übersetzt etwa “fermentierte organische Substanz” oder “Umwandlung”. Anders als beim traditionellen Kompostieren, bei dem organisches Material durch Oxidation zersetzt wird, basiert Bokashi auf einem anaeroben Fermentationsprozess ohne Sauerstoff.
Die Fermentation erfolgt durch spezielle Mikroorganismen, hauptsächlich Milchsäurebakterien, phototrophe Bakterien und Hefen. Diese Bakterienkulturen ähneln jenen, die auch bei der Herstellung von Sauerkraut oder Joghurt zum Einsatz kommen.
Der Bokashi-Prozess läuft folgendermassen ab:
- Organische Abfälle werden in einem luftdichten Behälter gesammelt
- Effektive Mikroorganismen (EM) oder Milchsäurebakterien werden hinzugefügt
- Die Mischung fermentiert 2-3 Wochen anaerob
- Das Endprodukt riecht leicht säuerlich und kann dem Boden zugeführt werden
Anders als beim Kompost zerfallen beim Bokashi die Kohlenstoffstrukturen nicht vollständig, sondern bleiben erhalten. Dadurch bleibt der Bokashi-Dünger viele Jahre bis Jahrzehnte im Boden und wirkt als Langzeitdünger.
Warum die Kombination so effektiv ist
Die Verbindung von Terra Preta und Bokashi vereint die Vorteile beider Methoden. Während Biokohle für verbesserte Bodenstruktur, Wasserrückhaltung und Kohlenstoffspeicherung sorgt, steigert Bokashi die Bodenfruchtbarkeit und fördert effektives Abfallmanagement.
Bei der Herstellung von Terra Preta Bokashi wird Biokohle während des Fermentationsprozesses mit Effektiven Mikroorganismen besiedelt. Die enorme innere Oberfläche der Biokohle (300-400 m²/g) dient dabei als idealer Lebensraum für die Bodenbakterien. Durch diese Kombination entsteht ein Substrat, das:
- Die Kationenaustauschkapazität des Bodens erhöht
- Ernterückstände wiederverwertet
- Den Wasserbedarf reduziert
- Den Düngemitteleinsatz verringert
- Die Erntemenge steigert
- Die Bodenbiodiversität aufbaut
- Den pH-Wert des Bodens erhöht
- Kohlendioxid, Methan und Lachgas-Emissionen verringert
Besonders bemerkenswert ist, dass die Biokohle im Terra Preta Bokashi nicht verrottet, sondern nachhaltig zum Humusaufbau beiträgt. Humusreiche Böden sind nicht nur ertragreicher, sondern speichern auch Feuchtigkeit besser – ein entscheidender Vorteil angesichts zunehmender Trockenperioden.
Diese Kombination aus traditionellem Wissen und modernen Erkenntnissen macht Terra Preta Bokashi zu einer besonders wirksamen Methode für jeden Gärtner, der seinen Boden auf natürliche Weise verbessern möchte.
Terra Preta selbst herstellen mit Bokashi
Das Herstellen von fruchtbarer schwarzer Erde muss kein Geheimnis bleiben – mit den richtigen Zutaten können Sie Ihre eigene Terra Preta Bokashi-Mischung einfach zuhause produzieren. Mit diesem wertvollen Bodenverbesserer verwandeln Sie gewöhnliche Gartenerde in ein Nährstoffparadies für Ihre Pflanzen.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
Um mit der Herstellung von Terra Preta Bokashi zu beginnen, benötigen Sie folgende Materialien:
- Einen oder besser zwei Bokashi-Eimer mit Deckel, Sieb und Auslaufhahn
- Terra Preta Bokashi Ferment (mit EM fermentierte Weizenkleie und Biokohle)
- Küchenabfälle
- Effektive Mikroorganismen (EM) in flüssiger Form oder als Pulver
- Eventuell Urgesteinsmehl oder Seemuschelkalk
- Eine Sprühflasche für die EM-Lösung
- Ein Werkzeug zum Verdichten der Abfälle
Obwohl fertige Bokashi-Eimer in Gartenbaugeschäften für etwa 50 Euro erhältlich sind, können Sie sich auch selbst einen Eimer bauen. Wichtig ist dabei vor allem, dass er luftdicht verschliessbar ist, um den anaeroben Fermentationsprozess zu gewährleisten.
Schritt-für-Schritt Anleitung für Einsteiger
- Eimer vorbereiten: Legen Sie zunächst das Sieb in den Bokashi-Eimer. Dieses verhindert, dass sich Abfälle am Boden ansammeln und schafft Raum für die Fermentationsflüssigkeit.
- Küchenabfälle sammeln und zerkleinern: Sammeln Sie organische Abfälle aus der Küche und schneiden Sie diese in kleine Stücke. Idealer Ansatz: Sammeln Sie die Abfälle für 2-3 Tage in einer separaten Schüssel, damit Sie den Bokashi-Eimer seltener öffnen müssen.
- Erste Schicht einbringen: Geben Sie eine 3-4 cm hohe Schicht der geschnittenen Abfälle in den Eimer.
- Mit EM behandeln: Besprühen Sie die Abfallschicht gleichmässig mit der Kompost-Starter-Lösung (1:10 mit Wasser verdünnt) oder streuen Sie etwa 20 ml Terra Preta Bokashi Ferment pro 5 cm Abfallhöhe darüber.
- Verdichten: Drücken Sie die Abfälle fest zusammen, um möglichst viel Sauerstoff zu entfernen – der Fermentationsprozess läuft anaerob ab.
- Abdecken: Für eine optimale Fermentation sollte der Eimer nach jeder Befüllung wieder luftdicht verschlossen werden.
- Wiederholen: Wiederholen Sie die Schritte 3-6, bis der Eimer vollständig gefüllt ist.
- Fermentationsflüssigkeit ablassen: Alle 3-5 Tage sollten Sie die sich absetzende Flüssigkeit über den Auslaufhahn ablassen. Diese Flüssigkeit ist ein hervorragender Dünger, wenn sie im Verhältnis 1:100 bis 1:200 mit Wasser verdünnt wird. Unverdünnt eignet sie sich zudem ausgezeichnet als Rohrreiniger.
Nachdem der Eimer gefüllt ist, sollte er geschlossen und an einem Ort mit konstanter Raumtemperatur aufbewahrt werden. Die Temperatur spielt für den Fermentationsprozess eine wichtige Rolle.
Wie lange dauert der Fermentationsprozess?
Die Fermentation ist ein anaerober Prozess, der Zeit braucht. Für gewöhnlich dauert der Vorgang mindestens zwei bis drei Wochen bei Zimmertemperatur. Richtig fermentierter Bokashi riecht säuerlich, aber nicht unangenehm. Ein weisslicher Film, der sich manchmal bildet, ist kein Qualitätsmangel, sondern ein normales Zeichen der Fermentation.
Nach Abschluss der Fermentation gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Bokashi weiterzuverarbeiten:
- Direkt in den Boden eingraben, etwa 10 Tage vor dem Pflanzen
- Mit Gartenerde im Verhältnis 2:1 mischen und etwa 8 Wochen warten
- In den Kompost einarbeiten, um den Kompostierungsprozess zu beschleunigen
Wichtig: Da frischer Bokashi sehr sauer ist, sollte er nie direkt mit Pflanzenwurzeln in Kontakt kommen. Bei der Anwendung halten Sie mindestens 20 cm Abstand zu bestehenden Pflanzen oder warten Sie nach der Anwendung etwa 14 Tage mit dem Pflanzen.
Für eine vollständige Umwandlung zu Terra Preta benötigt der fertige Bokashi je nach Witterung noch etwa 4-6 Monate. Während dieser Zeit sollte das Material vor starkem Regen geschützt werden, jedoch nicht austrocknen.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Bei der Herstellung von Terra Preta Bokashi können einige typische Fehler auftreten, die den Fermentationsprozess beeinträchtigen. Wer diese Stolpersteine kennt, kann sie leicht umgehen und ein optimales Ergebnis erzielen.
Zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit
Der richtige Feuchtigkeitsgehalt ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Terra Preta Bokashi-Herstellung. Idealerweise sollte die Feuchtigkeit zwischen 45% und 70% liegen. Ist die Mischung zu nass oder zu trocken, führt dies zu Problemen.
Anzeichen für zu viel Feuchtigkeit:
- Sichtbare Flüssigkeit im Behälter
- Unangenehmer, fauliger Geruch statt säuerlichem Duft
- Übermässige weisse Schimmelbildung auf der Oberfläche
- “Regeneffekt” am Deckel des Eimers
Anzeichen für zu wenig Feuchtigkeit:
- Küchenabfälle bleiben sichtbar und bauen sich nicht ab
- Zersetzungsprozess verläuft auffallend langsam
Um Feuchtigkeitsprobleme zu beheben, helfen folgende Massnahmen: Fügen Sie bei zu viel Nässe saugfähige Materialien wie altes Brot, Pappe oder zusätzliches Bokashi-Ferment hinzu. Bei starker Nässe ist es ratsam, den Eimer alle zwei Tage zu entwässern. Vermeiden Sie ausserdem, zu viele feuchtigkeitsreiche Abfälle auf einmal hinzuzufügen.
Bei zu trockenen Bedingungen hingegen können Sie die Mischung leicht befeuchten – allerdings nicht mit zu viel Wasser, da dies wiederum zur Überfeuchtung führen kann. Nach dem Befüllen der Beete sollten Sie das Material gründlich wässern, damit sich die Biokohle und Kompostmischung gleichmässig verteilen können.
Falsche Lagerung oder Belüftung
Die Fermentation funktioniert nur dann optimal, wenn die Bedingungen stimmen. Die Temperatur spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Richtige Lagerungsbedingungen:
- Gleichmässige Raumtemperatur (nicht unter 7°C und nicht über 30°C)
- Kein direktes Sonnenlicht
- Luftdicht verschlossener Behälter
- Regelmässiges Ablassen der Flüssigkeit alle 2-3 Tage
Zu kalte Temperaturen verlangsamen den Prozess, während zu warme Temperaturen die Mikroorganismen abtöten können. Bewahren Sie den Bokashi-Eimer deshalb bei Raumtemperatur auf – im Küchenschrank, unter der Spüle oder im Vorratsraum, aber niemals im Winter auf dem Balkon.
Ein weiterer häufiger Fehler ist zu viel Sauerstoff im Bokashi-System. Die Fermentation ist ein anaerober Prozess, der ohne Sauerstoff stattfinden muss. Öffnen Sie den Eimer daher nur, wenn unbedingt nötig. Sammeln Sie Küchenabfälle idealerweise für 2-3 Tage und geben Sie sie dann gesammelt in den Eimer.
Nach jeder Zugabe von Material ist es wichtig, dieses fest zu komprimieren, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Ein Kartoffelstampfer eignet sich hervorragend für diese Aufgabe. Alternativ können Sie den verschlossenen Eimer aus 15-20 cm Höhe auf den Boden fallen lassen, wodurch die Inhalte komprimiert werden.
Schimmelbildung richtig deuten
Nicht jeder Schimmel bedeutet, dass etwas schief läuft – manchmal ist er sogar ein gutes Zeichen.
Weisser Schimmel: Flauschiger, weisser Schimmel ist ein positives Zeichen und zeigt, dass der Fermentationsprozess richtig funktioniert. Es handelt sich um einen Pilz, der anzeigt, dass die Nahrungsabfälle fermentieren und nicht verrotten. Sie können ihn bedenkenlos im Bokashi belassen.
Grüner oder blauer Schimmel: Diese Arten von Schimmel sind Warnsignale. Sie zeigen an, dass unerwünschte Bakterien die Oberhand gewonnen haben. In diesem Fall ist es am besten, den Inhalt des Eimers in ein tiefes Loch im Garten zu entleeren, mit etwas zusätzlichem Bokashi-Ferment zu bedecken und zu vergraben. Danach müssen Sie von vorne beginnen.
Maden oder fauliger Geruch: Wenn Sie Maden finden oder einen stark ranzigen Geruch wahrnehmen, ist der Fermentationsprozess fehlgeschlagen. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
- Zu wenig Bokashi-Ferment in der Mischung
- Zu viel Fleisch, Milchprodukte oder Fette ohne ausreichend Ferment
- Eimer nicht luftdicht verschlossen
- Flüssigkeit nicht regelmässig abgelassen
Füllen Sie bei üblen Gerüchen eine zusätzliche Handvoll Bokashi-Ferment hinzu, da die Abfälle vermutlich verrotten statt zu fermentieren. Auch ein Übermass an Stickstoff kann Probleme verursachen – hier helfen Zusätze wie Holzspäne, um das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis zu erhöhen.
Mit diesen Kenntnissen ausgestattet, werden Sie in der Lage sein, typische Probleme bei der Terra Preta Bokashi-Herstellung zu erkennen und zu lösen, bevor sie zu ernsthaften Schwierigkeiten führen.
Anwendung im Garten: So nutzt du Terra Preta richtig
Nach der erfolgreichen Herstellung von Terra Preta Bokashi stellt sich die Frage: Wie wende ich dieses Bodenverbesserungsmittel nun richtig an? Mit der richtigen Dosierung und zum optimalen Zeitpunkt eingesetzt, kann mein eigenes “schwarzes Gold” wahre Wunder im Garten bewirken.
Dosierung für Gemüsebeete, Rasen und Obstbäume
Für verschiedene Gartenbereiche gelten unterschiedliche Dosierungsempfehlungen:
- Gemüsegarten und Blumenbeete: 0,5-1 kg pro m², abhängig vom Nährstoffbedarf der Pflanzen. Bei besonders nährstoffbedürftigen Pflanzen (Starkzehrern wie Gurken, Kürbis) empfehle ich die höhere Dosierung.
- Obstbäume und Beerensträucher: 2-3 Handvoll pro Pflanzloch. Diese Menge unterstützt das Wurzelwachstum und verbessert die Wasserretention.
- Rasen: 0,5 kg pro m², idealerweise nach dem Vertikutieren ausgebracht.
Beachte ausserdem das richtige Mischungsverhältnis mit deiner bestehenden Erde:
- Bei sandigen oder lehmigen Böden: Mischverhältnis 1:2
- Bei sehr lehmigen Böden: Mischverhältnis bis zu 1:1
- Bei normalem Gartenboden: Mischverhältnis etwa 1:3
Besonders vorteilhaft ist, dass humusreiche Böden mit Terra Preta Bokashi die Feuchtigkeit deutlich besser speichern. Tatsächlich können sie bis zu 18% mehr Wasser halten als vergleichbare Böden ohne Biokohle.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Anwendung?
Der optimale Zeitpunkt für die Anwendung ist entweder im Frühjahr, etwa zwei Wochen vor der Bepflanzung, oder im Spätherbst. Dadurch hat das Material ausreichend Zeit, sich mit dem bestehenden Boden zu verbinden.
Arbeite die fertige Terra Preta etwa 10 cm tief in das Pflanzenbeet ein. Falls möglich, sollte dies einige Wochen vor der Pflanzzeit geschehen, damit sich das Material an den vorhandenen Boden gewöhnen kann.
Tipps für Balkon- und Topfpflanzen
Auch Kübel- und Balkonpflanzen profitieren von Terra Preta Bokashi:
- Mische 5% Terra Preta Bokashi unter die Pflanzenerde
- Wichtig: Die Wurzeln junger Pflanzen sollten niemals direkten Kontakt mit der reinen Terra Preta haben – es besteht die Gefahr, dass sie bei direktem Kontakt “verbrennen”
- Für Kräuter ist Vorsicht geboten, da viele Kräuterarten keine hohe Nährstoffdichte vertragen
- Bei Pflanzen, die sauren Boden lieben (wie Rhododendren, Heidekraut und Azaleen), verwende nur sehr geringe Mengen
Durch die richtige Anwendung von Terra Preta Bokashi erhöhst du nicht nur die Fruchtbarkeit deines Bodens, sondern trägst gleichzeitig zum Klimaschutz bei – ein wahrer Gewinn für deinen Garten und die Umwelt. Tipps und Tricks: https://www.garten-fraeulein.de/alte-erde-wieder-fruchtbar-machen/
Meine Erfahrungen mit Terra Preta Bokashi im Kleingarten
Mein erster Versuch mit Terra Preta Bokashi begann vor zwei Jahren, als ich nach einer Lösung für meinen verdichteten, nährstoffarmen Gartenboden suchte. Anfänglich war ich skeptisch, ob die Kombination aus Biokohle und fermentierten organischen Abfällen wirklich den Unterschied machen würde, den zahlreiche Studien versprechen.
Vorher-Nachher: Wie sich mein Boden verändert hat
Vor der Anwendung von Terra Preta Bokashi war mein Gartenboden lehmig, hart und bei Trockenheit rissig. Nach Regenfällen bildeten sich regelmässig Pfützen, die nur langsam versickerten. Die Ernteerträge waren entsprechend bescheiden.
Bereits drei Monate nach der ersten Anwendung (0,5 kg pro m²) bemerkte ich die ersten Veränderungen. Der Boden wurde spürbar lockerer und krümeliger. Nach einem halben Jahr hatte sich die Wasserhaltefähigkeit deutlich verbessert – bei starken Regenfällen versickerte das Wasser wesentlich schneller, während bei Trockenheit die Feuchtigkeit länger gespeichert wurde.
Besonders beeindruckend war die Entwicklung des Bodenlebens. Die Anzahl der Regenwürmer nahm merklich zu, was auf eine gesündere Bodenstruktur hindeutete. Nach einem Jahr konnte ich eine dunklere Färbung des Bodens feststellen – ein Zeichen für den erhöhten Humusgehalt, der durch die stabile Biokohle erreicht wurde.
Darüber hinaus verbesserten sich meine Ernteerträge um etwa 20% verglichen mit den unbehandelten Beeten. Insbesondere bei meinen Tomaten und Zucchini war der Unterschied augenfällig.
Was ich beim zweiten Mal anders gemacht habe
Bei meinem zweiten Versuch nahm ich einige wichtige Anpassungen vor. Zunächst optimierte ich die Aktivierung der Biokohle. Anstatt sie direkt zu verwenden, mischte ich sie mit Komposttee und liess sie zwei Wochen ruhen. Diese “Aufladung” der Kohle mit Nährstoffen und Mikroorganismen erwies sich als entscheidender Schritt.
Im Gegensatz zum ersten Mal ergänzte ich auch Urgesteinsmehl zur Mischung. Dieses erhöhte den Mineraliengehalt und somit die Qualität meiner Terra Preta. Ausserdem verwendete ich bei der Fermentation einen höheren Anteil an Biokohle (etwa 10% des Gesamtvolumens), was nach aktuellen Forschungen die optimale Menge zu sein scheint.
Besonders wichtig war die Erkenntnis, dass Terra Preta auf bereits nährstoffreichen Böden weniger dramatische Verbesserungen zeigt als auf armen Böden. Folglich konzentrierte ich meine Anwendung auf die problematischsten Bereiche meines Gartens und verwendete für bereits gute Böden eine geringere Dosierung.
Dennoch bleibt festzuhalten: Die Kombination aus Biokohle, Fermentation und organischen Abfällen hat meinen Gartenboden nachhaltig verbessert – ein einfacher, aber effektiver Weg zu fruchtbarerer Erde.
Schlussfolgerung
Nach zwei Jahren praktischer Erfahrung mit Terra Preta Bokashi bin ich überzeugt: Diese Kombination aus amazonischer Weisheit und japanischer Fermentationskunst funktioniert tatsächlich. Meine Gartenböden zeigen deutlich verbesserte Eigenschaften – lockerer, fruchtbarer und widerstandsfähiger gegen Wetterextreme.
Die Vorteile dieser Methode sind beachtlich. Neben der spürbaren Verbesserung der Bodenqualität leistet Terra Preta Bokashi einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz durch langfristige Kohlenstoffspeicherung. Besonders beeindruckend finde ich die Fähigkeit des Bodens, Wasser und Nährstoffe besser zu speichern.
Allerdings braucht es etwas Geduld und Sorgfalt. Die richtige Dosierung, regelmässige Kontrolle des Fermentationsprozesses und angemessene Einarbeitungszeit sind entscheidend für den Erfolg. Diese Investition zahlt sich jedoch durch gesündere Pflanzen und bessere Ernteerträge aus.
Terra Preta Bokashi ist mehr als nur ein Bodenverbesserer – es ist ein nachhaltiger Weg, unsere Gartenböden für kommende Generationen zu bewahren und gleichzeitig heute schon bessere Ergebnisse zu erzielen.
FAQs
Q1. Was genau ist Terra Preta Bokashi und wie funktioniert es? Terra Preta Bokashi ist eine Kombination aus der fruchtbaren schwarzen Erde des Amazonas und der japanischen Fermentationsmethode. Es besteht aus fermentierter Weizenkleie, Biokohle und effektiven Mikroorganismen. Die Biokohle wird während der Fermentation mit Bakterien besiedelt, was zu einem äusserst nährstoffreichen und langlebigen Bodenverbesserer führt.
Q2. Wie viel Terra Preta Bokashi sollte ich pro Quadratmeter im Garten verwenden? Die empfohlene Menge variiert je nach Anwendungsbereich. Für Gemüsebeete und Blumenbeete empfiehlt sich 0,5-1 kg pro m². Bei Rasen sollten Sie etwa 0,5 kg pro m² ausbringen. Für Obstbäume und Beerensträucher reichen 2-3 Handvoll pro Pflanzloch.
Q3. Wann ist der beste Zeitpunkt, um Terra Preta Bokashi anzuwenden? Der optimale Zeitpunkt für die Anwendung ist entweder im Frühjahr, etwa zwei Wochen vor der Bepflanzung, oder im Spätherbst. So hat das Material genügend Zeit, sich mit dem bestehenden Boden zu verbinden und seine Wirkung zu entfalten.
Q4. Wie kann ich Terra Preta Bokashi für Topf- und Balkonpflanzen nutzen? Für Kübel- und Balkonpflanzen empfiehlt es sich, etwa 5% Terra Preta Bokashi unter die Pflanzenerde zu mischen. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln junger Pflanzen nicht in direkten Kontakt mit dem reinen Material kommen, da dies zu Schäden führen kann.
Q5. Welche Vorteile bietet die Verwendung von Terra Preta Bokashi im Garten? Terra Preta Bokashi verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserhaltefähigkeit und fördert das Bodenleben. Es kann die Ernteerträge steigern, den Humusgehalt erhöhen und trägt zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung bei. Zudem macht es den Boden widerstandsfähiger gegen Wetterextreme und reduziert den Bedarf an zusätzlichen Düngemitteln.